Billabong Pro Mundaka 2006 - Tag 12 / Finale

the winners
the winners
Ein wunderschöner Morgen, den uns das Baskenland an diesem Freitag den 13. bescherte. Keine einzige Wolke am Himmel, Temperaturen um die 10 Grad und eine Herbstsonne, die sich gerade so über die umliegenden Hügel von Mundaka erheben kann. Ein Tag für Champions!!!
Bereits zum 09.00Uhr Call konnte man die einlaufenden Sets deutlich erkennen. Das Hochwasser verhinderte allerdings ein Brechen der Wellen über der Sandbank am Eingang der Flussmündung. Das einsetzende Niedrigwasser sollte die Bedingungen leicht verbessern, auch wenn es nicht so stark ausfallen sollte, wie an den vorherigen Tagen. Der Swell kam heute nicht ganz 100 prozentig aus der richtigen Richtung (WNW bis NNW), sollte aber stark genug sein, um bis zu 1,5m Wellen zu produzieren. Mit dem leichten Offshore-Wind standen ein paar feine Mundaka-Wellen bereit, um ein standesgemäßes Ende des Billabong Pro Mundaka zu erleben.
Kelly & Bobby
Kelly & Bobby
Der Headjudge und Contest Director Mike Parsons zögerten die Fortsetzung des Billabong Pro Mundaka mit dem letzten Heat des Viertelfinales möglichst weit nach hinten hinaus, um beste Bedingungen für den Showdown zu garantieren. Idealerweise sollte das Finale möglichst gleichzeitig mit dem Tiefstand des Niedrigwassers um 15.55Uhr aufs Wasser geschickt werden.
Kurz nach 14Uhr wurde der erste Heat des Tages zwischen Taj Burrow (AUS) und Dean Morrison (AUS) gestartet. Für Burrow, der rechnerisch noch die Chance auf den WM-Titel hatte, ging es folglich nicht nur um den Sieg in Mundaka, sondern um einen möglichen Weltmeistertitel. Während des gesamten Heats kamen kaum gute Wellen in die Flussmündung, so dass die Auswahl der richtigen Wellen entscheidender den je für den Ausgang des Heats sein sollte. Bei kleinen 0,5m bis 1m Wellen konnte Burrow nur insgesamt fünf Wellen während des 35-minütigen Heats surfen und dabei lediglich insgesamt 12,00 Punkte erreichen. Das sollte gegen einen sehr konzentriert surfenden Deam Morrison mit 13,50 Punkten am Ende nicht ausreichen. Nach Ende des Heats schlug Burrow wütend die Fäuste ins Wasser und liess sich von einem Jetski an Land bringen. Dieser Freitag der dreizehnte bewahrheitete sich als Pechtag für Burrow, da die besseren Wellen definitiv für seinen Landsmann Dean Morrison brachen. Ein sichtlich enttäuschter Taj Burrow verliess noch vor dem Ende des zweiten Halbfinales das Contestgelände mit seiner Freundin Cheyenne.

Mit Burrows Niederlage im Viertelfinale blieb nur noch Joel Parksinson (Coolangatta, Australien) als letzter Verfolger von Kelly Slater übrig. In diesem ersten Halbfinale hatte Kelly Slater also frühzeitig die Möglichkeit sich den Titel zu sichern, wenn er den Australier schlagen würde. Ähnlich wie im Viertelfinalheat zuvor, präsentierte sich die Wellensituation auch jetzt nicht gravierend besser. Gleich zu Beginn erwischte Slater eine kleinere Welle, die ihn mit 2,67 Punkten in die Wertung brachte. Parksinson konterte wenig später mit einer sehr lang laufenden Welle, die ihm immer wieder neue Sektionen eröffnete. Mit 6,67 Punkten ging der Australier kurzzeitig in Führung. Jetzt war Slater gefordert, und wie man es von ihm kennt lief er unter dem Druck und mit dem Titel vor Augen zu Bestform auf. Ziemlich genau zur Mitte des Heats holte sich Slater die Führung zurück und gab sie bis zum Ende nicht mehr aus den Händen. Gerade als Parkinson noch mal angreifen wollte und er nur um 0,02 Punkte den Score verfehlte, der ihm die Führung zurückgebracht hätte, punktete Kelly mit einer 9,17. Der Heat und somit auch der Wettlauf um den Weltmeistertitel war entschieden.

Als Slater mit dem Jetski zurück an Land gebracht wurde, empfingen ihn Freunde, Kollegen und Fans mit riesigem Jubel und die ersten T-Shirts mit einer grossen Acht auf der Vorderseite machten die Runde. Aus Slater wurde Sl8er (engl. eight). „Im Vergleich zu den letzten Jahren war es dieses Jahr irgendwie weniger Stress. Ich hatte einen guten Lauf, die Ergebnisse haben gestimmt und ich habe mich eigentlich nicht zu sehr drum geschert. Aber jetzt bin ich nur noch glücklich! Ich habe früher mit mir selber dieses Spiel gespielt. Immer wenn ich eine Welle angepaddelt habe, dann habe ich mir gesagt, wenn ich die bekomme, dann gewinne ich so und soviele Weltmeisterschaften. Ich weiss nicht mehr welche Nummern ich da reingebracht habe, aber acht klingt für mich jetzt ziemlich gut. Dann noch hier vor diesen tollen Leuten alles klar machen zu können, ist doppelt schön“, kommentierte ein sichtlich entspannter und relaxter Slater direkt nach seiner Titelverteidigung seinen fantastischen Erfolg.
Im zweiten Halbfinale bewies der Amerikaner Bobby Martinez, dass er ein ganz heisser Anwärter auf den Titel Rookie (erstes Jahr auf der WCT) des Jahres ist. Martinez hatte bereits gestern den dreimaligen Weltmeister Andy Irons besiegt und sich so in dieses Halbfinale gesurft. Auch vor Dean Morrison machte der Kalifornier aus Santa Barbara keine Halt. 15,57 Punkte waren zuviel für Morrisons 11,60 Punkte. Das rein amerikanische Finale lautete also Slater gegen Martinez.
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