Natürlich darf eine Guinness-Besichtigung nicht fehlen. Die Brauerei liegt direkt in der Innenstadt von Dublin nur 5 Minuten von unserer Wohnung entfernt.

Das Wetter verwöhnte uns in Dublin bis zum Schluss mit Sonne und angenehmen warmen Temperaturen. Eine tolle Zeit mit tollen Sonnenauf- und Untergängen. Jetzt war jedoch die Zeit gekommen ans Meer zu fahren, um unsere Bretter zu nutzen und zu schauen was der Atlantik zu bieten hatte.

Also verließen wir Dublin und fuhren in den Norden von Irland. Bundoran war die nächste Stadt auf unserer Route.

Die Umgebung von Bundoran ist eine der besten Surfgebiete in Irland. Im Stormriderguide ist natürlich sehr viel darüber nachzulesen. Bundoran liegt ca. 250 Kilometer entfernt von Dublin im Nordwesten der Republic of Ireland. Da einige Bekannte von Annette auch zum Wellenreiten dorthin wollten, fuhren wir einfach den Locals hinterher. Die beiden Einheimischen, Fox und Ross haben uns zu sich auf einen Besuch in Carrickmacross -auf halber Strecke gelegen- eingeladen.

Die beiden haben uns begeistert von Ihren Wakeboardkünsten erzählt, die wir natürlich jetzt unbedingt live begutachten mussten. Gesagt, getan. Nach einer kleinen Ralley durch irische Feld- und Wiesenlandschaften waren wir am Wasserskisee. Einfach traumhaft, dachten wir. Ein romantischer See umgeben von sanften grünbewachsenen Hügeln. Ansonsten nur eine kleine Zufahrtsstrasse und ein Wohnwagen, der zum Aufwärmen nach dem Wasserskispass diente.

Vor dem Wohnwagen lag ein mit Gas betriebenes Motorboot und der Besitzer wartete schon auf uns. Ein 67-jähriger freundlicher Ire begrüßte uns, immer mit einen Scherz auf den Lippen.

Die Bedingungen waren traumhaft, das Wasser war von keiner einzigen Welle aufgekreuselt und die Sonne schien wie bereits die ganzen Tage bevor. Die Wassertemperatur lag jedoch nur bei ca.12 Grad. Da wir den Bootsbesitzer natürlich den Vortritt ließen, bewunderten wir zuerst eine Monoskirunde mit einer Geschwindigkeit und Kurvenperfektion, bei denen die meisten Wasserskifahrer an deutschen Wasserskiseilbahnen vor Neid erblasst wären. Hut ab und diese Leistung mit 67 Jahren. Allein nur das Mitfahren in einem so schnellen Boot, auf einen so schönen See war ein unvergessliches Erlebnis für uns. Nach dem Wasserski wurde eine erhöhte Leinenbefestigung an dem Boot angebracht und alle Freunde, die an Land standen wurden in das Boot geladen, um eine größere Bootheckwelle zu erzeugen. Nach einen Bootsführerwechsel ging es nun daran, die Wakeboardtricks von Ross zu begutachten.
Schließlich verließen wir den See und machten uns auf den Weg nach Bundoran. Wir hatten den Plan, zu zelten und dafür war es günstiger, unser Ziel im Hellen zu erreichen. Unsere beiden Locals Ross und Fox übernahmen mit ihrem Wagen die Führung und brachten uns auf dem schnellsten Weg zu einer Stelle, bei der Wildcamping kein Problem darstellte.

Es war eine sehr abgelegene Stelle, ca 400 Meter vom Strand entfernt und in einem Nadelwald versteckt. Nach wenigen Minuten standen um ca. 21.00 Uhr alle Zelte und ein Lagerfeuer war entfacht. Unsere Freunde und wir hatten uns nun auf einen sehr ruhigen Abend am Lagerfeuer eingestellt, um auch mal die harten Partynächte in Dublin zu verarbeiten. Jedoch sollte daraus es nichts werden.

Wir alle waren sehr erstaunt als ein älterer Transporter im dunkeln den Sandweg in den Wald heraufkam und zwei Gestalten ausstiegen, die auf direkten Weg auf uns zu steuerten. Uns wurde die Frage gestellt, ob wir etwas dagegen hätten, dass sie hier eine kleine Party feiern würden. Natürlich konnten wir nichts einwenden, da wir ja keinen Anspruch hatten auf diesem Platz und selbst wild campten.

Unsere ersten Gedanken war, dass einige Leute sich jetzt mit uns ans Feuer setzen würden, jedoch falsch gedacht. Nach wenigen Minuten kamen noch einige Autos in den Wald gefahren und luden allerhand Technik aus den Autos. Eine Lichtbühne wurde aus dem Transporter ausgeladen, in Windeseile aufgebaut und mit zwei Stromgeneratoren betrieben. Nun kamen auch allerlei Bandausrüstung zum Vorschein, welche direkt vor der Lichtbühne aufgebaut wurde. Um ca. 23.00 Uhr startete mitten zwischen unseren Zelten und dem Lagerfeuer ein Lifegick von der Wendimiller Band aus Donegal. Eine irische Punk/Rockband spielte, was das Zeug hielt. Anschließend wurde ein DJ-Pult aufgebaut und den Rest der Nacht schallte Drum and Bass durch den Wald bis 7 Uhr morgens. Die Party hatte eine Besucherzahl von ca. 60 Leuten. Also ein frühes zu Bett gehen war auszuschließen.
Jedoch auch diese Party ging auch mal zu Ende, wie Ihr hier sehen könnt. Für den einen etwas schneller und für andere etwas langsamer. Mit Buckfast - einem koffeinhaltigem Wein, dem Lieblingsgetränk einiger Hartgesottenen - hätte der Local bestimmt länger durchgehalten.
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