Lanzarote mit Micha

Der Winter lag in seinen letzten Zügen, als ich Kim bei seinem Umzug von Berlin nach Bochum half. Als wir dann Abends noch mal Berlin unsicher machten, kamen wir auf die glorreiche Idee dem atlantischen Hawaii einen Besuch abzustatten. Gesagt getan. Montags saßen wir im Reisebüro und buchten einen Flug nach Lanzarote, dort nämlich vermutete Kim einen Bekannten, den er damals auf Hawaii kennen gelernt hatte. Freitags waren wir dann schon im Flieger mit je einer Tasche, Brett und Zelt. Damit wir nicht wieder einen Tag mit der Suche nach einem Wagen verschwendeten, hatten wir bereits einen Wagen für eine Woche von Deutschland aus gemietet, Kosten- Punkt ca. 240DM.
Bucht von Famara
Bucht von Famara
Der erste Weg führte uns natürlich nach La Santa, hier gibt es gleich 3 Weltklassespot auf einem Haufen. "La Santa Right (Morro Negro)", wohl eine der längsten Wellen der Canaren wenn nicht Europas. "La Santa Left" , wohl die radikalste Welle auf Lanzarote. Sie ist fast immer surfbar, selbst wenn die Right schon lange nicht mehr läuft, sei es wegen den doch meist sehr starken Wind oder des fehlenden Swells. Dazu bricht sie meist noch tubey und ist im wahrsten Sinne des Wortes ein reiner LOCAL SPOT der bösesten Locals auf Lanze. Direkt vor dem Ort La Santa ist einer der beiden Big - Wave Spots auf Lanzarotes "El Quemao" . Am besten paddelt man hier durch das kleine Hafenbecken zum Spot. An einem großen Tage waren da 5 Surfer draussen, 4 davon mit Helmen ! Der Zweite Big Wave Spot ist "La Costa (Caleta del Caballo)" auch "Ghost Town" genannt. Je nachdem von wo der Swell in die Bucht läuft gibt es 2 verschiedene Points. Die Wellen können aber auch bei kleinen Swell mal laufen. Als nächstes stand Playa Famara auf unserem Programm. Famara ist ein großer Beachbreak, in der Bucht liegt ein gesunkener Tanker von dem nur noch ein paar Aufhauten aus dem Wasser ragen. Es gibt einmal den großen Strand direkt neben der Ortschaft Famara und am anderen Ende der Bucht, hinter dem Bungalo-Park eine Art Geroell Strand. Beide Teile sind relative groß und liefern ganz akzeptable Wellen. Direkt in Famara an der Mole gibt es noch einen Break der "Kidy's Point" genannt wird. Schöne Welle, kann aber auch sehr voll werden. Wenn man weiter durch den Ort fährt kommt man auf eine Schotterpiste die einen direkt nach "San Juan" bringt. Wieder ein hammer harter Reefbreak. Das Riff hält auch große Swells aus. Abgesehen von den immer böse guckenden Locals, war es einer meiner Lieblingsspot, da man hier nicht direkt auf die Felsen zupaddelt. Nach ein paar Tagen hatte der Wind gedreht und fing an der Westküste stark auflandig zu blasen. Also was macht man, man scheckt die Ost-Küste. Als erstes landeten wir bei Arietta, ein kleiner Beachbreak, mit kleinen Wellen die meist closed brechen. Dafür gibt es hier eine der saubersten öffentlichen Toiletten und Duschen die ich auf der Insel gesehen habe. Etwas nördlich liegt "Punta Mujeres". Eine fast perfekte Welle auf einem sehr gemeinen Riff. Dies ist ebenfalls ein sehr beliebter Local Spot und Fremde werden nicht so gerne gesehen. Als nächstes kommt "Jameos del Aqua", direkt am ehemaligen Haus und jetzigem Museum des Künstlers der über alle auf der Insel irgendwelche Plastiken aufgestellt hat, die wohl nur den Zweck habe den Sufern zu zeigen aus welche Richtung der Wind weht. Naja egal, man fährt also über den Parkplatz an dem"Durchfahrt verboten" Schild vorbei die Piste zur Bucht runter. Hier gibt es zwei Breaks, einmal ein Riffe etwas weiter draußen und halt die kleine Bucht. Die Bucht selber liefert ein gut Longboardwelle. Zwischen "Punta de Mujeres" und "Del Aqua" gibt es noch einen Spot, der genau auf der Höhe einer Plastik ist, die mitten auf der Straße steht. Auto lässt man am besten bei selbiger stehen. Ganz im Norden der Insel gibt es noch eine Spot namens "Orzola", ebenfalls ein Beachbreak, den man über eine Schotterpiste erreicht.Außerdem gibt es noch einen Spot im Südwesten der Insel Namens "El Golfo". Hier gibt es Beach und Riffbreaks und eine sehr skurrileLandschaft, da es mitten in einem Gebiet liegt, welches beim letzten Vulkanausbruch total verwüstet wurde.
Es gibt einige günstige Apartments zwischen La Santa und Famara, einfach mal in einem Supermarkt oder Restaurant Nachfragen. Meist sind es 3-4 Personen Apartments, man kann aber auch, wenn man will, ganze Häuser mieten.
Was auf jeden fall Pflicht sein sollte ist ein Mietwagen, die man am günstigen einem der drei Party Orte (Costa Teguise, Puerto del Carmen, Playa Blanca) auf der Insel bekommt. Da selten mehr als zwei Spots auf der Insel laufen, muß man sehr viel hin und her fahren um diese zu finden. Selbst Erfahrene Surfer, die zum X'ten male auf der Insel sind, kann es passieren das sie am verkehrten Spot sind wenn wo anders auf der Insel die perfekt Welle bricht. Vor dem Flug habe ich noch ein paar Berichte gelesen, wo Zitate den Nagel auf dem Kopf treffen, "Driving around on Coffee" und "Wie oft schaffen wir es heute, die Insel zu umrunden". Wir habe in den drei Wochen über 2500km abgerissen.

Was man ebenfalls nicht vergessen sollte sind eventuel Bootys. Gerade bei mittel oder niedrig Wasser neigt man dazu in einen der 100 Mio. Seeigel zu treten die es an jedem Riff gibt. Einen Reisepass braucht man dank der EU nicht mehr. Die max. Schadensdenkung bei Mitwagen- versicherungen sind nicht besonders hoch (das gilt allgemein für Spanien), also vorsichtig fahren oder mal bein ADAC nachfragen.

Einen ausführlich Beschreibung der Spots findet ihr in unserer Rubrik Spot-Reports - Kanaren - Lanzarote.

Hier noch ein paar Fotos:
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