Die adh-Open 2014 – was bleibt?
Nightofthechamps AlexTesch (c) MartinRied
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Eine bewährte Location, 3 Tage Contest, 8 Eventtage, 11 Jahre Tradition, 21 Tonnen bewegtes Material am Strand, 80 Leute im Team, 170 Starter, 800 deutsche Besucher jeden Tag, mehr als 1000 bewertete Wellen, vier Sieger und kein einziger Verlierer: das sind die adh-Open 2014.
Beim größten deutschen Surfcontest, der jedes Jahr zum Sommeranfang im südfranzösischen Seignosse ausgetragen wird, sind am vorvergangenen Donnerstag Deutschlands beste surfende Studierende gebührend gefeiert worden. Die Daheimgebliebenen haben das Geschehen online in allen Kanälen zum Teil live verfolgt. |
Der neu vom DWV bestellte Contest Director Thomas Schmidt hat die Starter am Sonntag und Montag bei knackigen Bedingungen in die Heats geschickt, so dass die Semi-Finals im Longboarden und die darauf folgenden Finals im Longboarden und in der Klasse Open am Dienstag bei immer noch fordernden Bedingungen ausgetragen werden konnten. Die Klasse Open Men gewinnt der Hamburger BWL-Student Alex Tesch. Die ebenfalls in Hamburg studierende angehende Graphik-Designerin Valerie Schlieper verteidigt ihren Vorjahressieg bei den Frauen erfolgreich. Die Münchnerin Fritzi Schulz und der an der privaten Hochschule SRH Heidelberg eingeschriebene und auf den Kanaren aufgewachsene Philip Mappes triumphieren in der Klasse Longboard.
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Was bleibt? Werden die adh ihrem Ruf gerecht? Ja und Nein. Natürlich geht es um den Wettkampf. Aber man kennt sich, denn die deutsche Surfszene ist klein – hier treffen keine Konkurrenten aufeinander, sondern Athleten mit Sportgeist. Der Contest ist ein Kräftemessen unter Gleichgesinnten mit einem gemeinsamen Endgegner: dem Ozean. Egal, wie gut manch einer sich vorbereitet hat, in seinem Heat ist jeder auf diese eine Welle angewiesen, diese Welle, die einlädt zu zeigen, was man kann. Die eine Welle, die einen bis zum Ende mitnimmt. Kommt diese Welle nicht, dann: aus der Traum. Ist das schlimm?
Nein. Auch wenn der Contest der offensichtliche Anlass ist, aus dem 1000 deutsche Studenten sich auf den Weg an die so weit entfernte Küste machen, die wahren Gründe dafür, dass die deutschen Surfer jedes Jahr zuverlässig wie Zugvögel nach Seignosse zurück kehren, sind andere. Alle wiedersehen, Geschichten erzählen vom Reisen und vom Winter, durchatmen vom Unistress, die innere Balance wieder herstellen, netzwerken mit alten und neuen Freunden. Deshalb sind die adh-Open jedes Jahr ein Pflichttermin. Deshalb sind die adh viel mehr als der größte deutsche Surfcontest. Die adh sind das jährliche Klassentreffen der deutschen Surfszene – es geht nicht um den Sieg, sondern um den Surf. |