In Hossegor regnet es in Strippen und die Surf-Outlets sind so überfüllt, dass man nicht mehr treten sondern nur noch schieben kann. Schnell weg.
Ein gut gelegener Womo-Stellplatz mit sehr netten, hilfsbereiten französischen Nachbarn gefällt uns in Souston Plage am Lac Marin de Port d’Albret. Die Welle ist ein bisschen anspruchsvoll und leider immer noch eine Windwelle und deshalb choppy. Aber jeder Tag ist surfbar – wenn auch nicht für uns Mädels, weil wir doch mittlerweile lieber nur gehen, wenn es auch richtig Spaß macht und wir Aufsteiger doch mehr als einmal alle halbe Stunde eine Welle catchen wollen, wenn wir schon gegen die Strömung paddeln. Es sind trotzdem schöne Tage, mit netten Bekanntschaften und lauschigen Abenden mit gutem Bordeaux und einem auf dem zwei Flammenkocher gezauberten 7 Gänge –Menü. Wir sind mittlerweile Fans von den Leclerc – Supermärkten, die irgendwie alle wie das KaDeWe aufgestellt sind und ein Sortiment wie im Schlaraffenland haben. Oder wo bitte kann man im Kühlregal sonst zwischen drei verschiedenen Sorten Carpaccio auswählen?
Urlaub in Frankreich heißt unweigerlich gut essen und das ist gut so, denn bis auf richtige gute Wellen, macht uns nichts so glücklich wie leckeres Essen. Das Wetter wird auch immer besser und auf der Suche nach der nächsten Dusche haben wir – wie wir erst später feststellen - in Cap L’Homy richtig Glück. Wir ergattern einen frisch freigewordenen Stellplatz auf dem komplett ausgebuchten Campingplatz hinter der Düne und die Duschen sind hier trotzdem einigermaßen warm. Hier gibt es viele Deutsche Urlauber; gefühlt sind es bestimmt die Hälfte der Gäste und, nett, wir kennen sogar Bernie vom Nordsurfsyndikat, der hier mit der Family seinen Urlaub verbringt. Der Strand allerdings ist voll und die Welle auch. Nach dem Wochenende wird es besser und siehe da, eines Morgens brechen nette Lines auf die vorgelagerten Sandbänke und zaubern Wellen für alle vier, welche uns ein paar gelungene Manöver fahren lassen und uns mittags mit breitem Grinsen und Stolz vom Wasser kommen lassen. Endlich. Und wenn man 1 km nördlich oder südlich vom Hauptstrand, die Bucht entlang wandert, kann man tatsächlich Abschnitte finden, die man als entspannt bezeichnen kann.

Doch wir wollen noch immer unsere persönliche Perle finden und fahren weiter gen Norden und finden erstmal Austern. Rund um das Bassin d’Arcachon gibt es die wie in Spanien den Pata Negra Schinken. Nämlich an jeder zweiten Ecke und das zu extrem bezahlbaren Preisen. Sie schmecken nach Luxus und Meer und der Geschmack nach frischer Meeresgischt in unseren Mündern hält bis Lacanau, in dem die Kindern endlich ihren perfekten Ort finden und wir natürlich auch, denn wenn die Kinder stundenlang glücklich im vier Sterne Camping Les Grands Pins in der Badelandschaft toben, sind wir es erst recht und chillen auf Luxusliegen am Poolrand. Der Surfstrand ist auch nur einen 8 Minuten Marsch entfernt und ermöglicht einen gepflegten Feierabend-Surf bei wieder mal glitzerndem Sonnenuntergang.
"Warum kann Frankreich nicht um die Ecke sein?" Gute Frage, Luna – auch auf der Heimfahrt von Lacanau liegen schlappe 1.700 km zwischen der hübsch laufenden Left und unserem Zuhause. "Weiss ich auch nicht". Aber wir kommen wieder und werden weiter auf Perlensuche gehen. Bis wir die für uns bestimmten Wellen finden, die wie Perlenketten aufgereiht auf uns zu laufen. ak

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