Andy Irons spricht über Teahupoo
Man vertreibt sich die Zeit
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Die Vorhersage bestätigen sich und so schauen wir auch am fünften Tag in Folge auf eine maximal kopfhohe Welle, die vor dem kleinen Fischerdorf Teahupoo im Süden Tahitis bricht. Einige Freesurfer sind im Wasser und auch der ein oder andere Profi der WCT vertreibt sich die Zeit mit einer Session am äußeren Rand der Lagune.
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Bis Freitag oder Samstag wird sich voraussichtlich an unserer momentanen - zugegeben recht eintönigen – Situation nicht viel ändern. Kurzfristig ist kein Swell in Sicht, der die berühmte Welle von Teahupoo erweckt und sie zu dem anwachsen lässt, was Surfer und Fotografen zu gleichen Teilen lieben und fürchten. Erst zum Wochenende hin soll es eine leichte Verbesserung geben und frühstens am Montag, dem letzten Tag des Billabong Pro Tahiti, kann auf spektakulärere Bedingungen gehofft werden.
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Auch in der Zeit, in der der Contest noch immer ausgesetzt ist, haben die Top 45 Surfer mehr als genug um die Ohren. Sponsoren fordern Zeit für Photoshootings, Journalisten und Kamerateams wollen ihre Fragen los werden und nebenbei muss man sich auf den Moment vorbereiten, an dem es innerhalb von 30 Minuten um Sieg oder Niederlage beim Billabong Pro Tahiti geht.
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Joel Parkinson (Gold Coast, Aus) - aber nicht heute
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Der dreifache Weltmeister und vierfache Triple Crown Gewinner Andy Irons (HAW) erzählte uns in einer ruhigen Minute was Tahiti und Teahupoo für ihn bedeutet. "An einem normalen Tag in Teahupoo sitze ich neben einer Menge anderer Leute im Line-Up und überall wird unglaublich viel geredet. An einem großen Tag hingegen sind viel weniger Leute im Wasser und es redet kaum noch jemand, so furchteinflößend kann dieser Ort sein", sagt Irons. "Ich sehen es so, daß ich mich mit meinem Takeoff an einem Punkt A befinde und die Boote im Channel sind mein Punkt B. Naja und dann geht es eigentlich nur darum heil von Punkt A zu Punkt B zu kommen und dabei möglichst tief in die Tube zu gelangen. In Teahupoo ist es ein wenig so wie bei einem Basketballspiel, wo die Spieler die Zwischenrufe der Zuschauer aus der ersten Reihe hören. Im Channel und in den Booten ist man so nah an der Welle, daß du alles hörst, was dir oder dem anderen Surfer von dort zugerufen wird. Ich versuche das auszublenden und mich nur auf die Sets zu konzentrieren, die als nächstes reinkommen. Die besten Surfer in Teahupoo sind für mich Shane (Dorian) und Manoa (Drollet). Es bringt einfach nur Spaß Shane hier surfen zu sehen, egal wie groß die Sets sind und Manoa, er kennt den Spot wie kein Zweiter. Mehr muss man zu diesen beiden nicht sagen."
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Die Organisatoren um Contest Direktor Luke Egan benötigen drei volle Tage, um die ausstehenden Heats des Billabong Pro zuende zu bringen. Für allen Surfer sollen möglichst gleiche Bedingungen herrschen und daher steht Egan nun vor der schwierigen Situation den Contest auf der einen Seite möglichst bald fortsetzen zu müssen, um nicht am Ende ein zeitliches Problem zu bekommen, und zum Anderen auf die maximalen und besten Bedingungen zu warten, die die Surfer und Medien am liebsten mögen und erwarten.
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