Parko massiver Tuberide beim Billabong Pro Mundaka

Joel Parkinson
Joel Parkinson
Die Woche beginnt traumhaft hier in Mundaka! Ein wolkenloser Himmel, 25 Grad Lufttemperatur gegen Mittag und eine leichte Brise (offshore) lagen über der Flußmündung des Urdaibai und dem kleinen Fischerdorf Mundaka am heutigen Montag. Die Wochenend-Ausflügler sitzen wieder an ihren Schreibtischen und somit ist es in Mundaka erheblich ruhiger geworden im Vergleich zu Samstag und Sonntag.
Der einlaufende Swell war schon in den frühen Morgenstunden sichtbar und mit dem einsetzenden Niedrigwasser gegen Mittag, sollten sich die Bedingungen nahezu perfekt für den Contest gestalten. Gegen 11Uhr konnte der Contest dann in sauberen 1m bis 1,5m Wellen mit den letzten beiden Heats der zweiten Runde fortgesetzt werden.
Um zu verstehen welche Bedingungen einteten müssen, um eine perfekte Left-Hander in Mundaka zu haben, muss man nur die Freesurfer am Morgen beobachten. Während des Hochwassers befindet sich das Line Up sehr viel weiter innen in Richtung zum Fluß. Dort finden bei Hochwasser die Wellen eine Sandbank, an der sie brechen können. Sobald dann das Niedrigwasser einsetzt, entsteht eine mächtige Strömung, die Sand aus dem Fluß Richtung offenes Meer transportiert und an der bekannten „Mundaka Sandbank“ ablagert, wo sich die berühmte Welle bricht. Mit dem einsetzenden Niedrigwasser verschiebt sich auch das Line Up immer weiter in Richtung offenes Meer. Die „Mundaka Sandbank“ am Eingang der Flußmündung ist entscheidend und entwickelt ihre volle Wirkung bei Niedrigwasser, einem entsprechenden Swell und Offshore-Wind.
In der zweiten Runde bekommen alle Verlierer der ersten Runde eine letzte Chance, um sich für die dritte Runde zu qualifizieren. Victor Ribas konnte sich als vierter Brasilianer seinen Platz in der nächsten Runde sichern. Der 34-jährige Brasilianer setzte sich mit 14,77 Punkten gegen den Australier Darren O’Rafferty durch, der lediglich eine Gesamtpunktzahl von 12,00 erreichen konnte. Nathan Hedge (AUS) war in seinem Heat gegen den US-Amerikaner Chris Ward chancenlos. 7,83 Punkte waren für Hedge nicht genug, um gegen Wards 11,16 Punkte bestehen zu können.
Was anschließend folgen sollte war nicht nur der ersten Heat der dritten Runde, sondern sollte sich für Joel Parkinson zu dem Heat seiner Karriere entwickeln. Der 25-jährige Gold Coast Surfer musste in dieser Runde gegen seinen australischen Landsmann Jarrad Howse aufs Wasser. Wenige Minuten zuvor hatten es Hedge und Ward noch mit durchschnittlichen Bedingungen zu tun, aber für Parko und Howse zeigte sich Mundaka von seiner Schokoladenseite! Das Signal für den Beginn des Heats war gerade verklungen, da lief ein großes Set ein und Parkinson zögerte keine Sekunde. Was dann folgte war eine nahezu perfekte Demonstration wozu dieser Ausnahmesurfer in den richtigen Bedingungen fähig ist. Parkinson verschwand für nicht weniger als 4 Sekunden in mehreren Barrels und beendete diese endlose Welle mit einigen riesigen Floatern. Die Judges belohnten diese Performance mit nicht weniger als 9,97 Punkten (maximale Punktzahl für eine Welle: 10 Punkte)! Alle Leute am Contestgelände, die bis dahin noch mit anderen Dingen beschäftigt waren, versammelten sich nun vor den Fernsehschirmen, um die Zeitlupenwiederholung dieses fantastischen Ritts zu sehen. Bereits nach dieser ersten Welle wusste Howse, dass es nicht einfach werden sollte hier und heute gegen seinen Landsmann zu bestehen. Als Parkinson sich dann aufmachte und eine ähnlich gute zweite Performance hinzulegen, die mit 9,73 Punkten bewertet wurde, war die Sache gelaufen. Joel Parkinson unterstrich mit diesem Heat seine Ansprüche auf den Weltmeistertitel mehr als deutlich. "Mundaka ändert sich so schnell. In dem Heat vor unserem waren die Wellen komplett anderes und mit den Sets, die in unserem Heat reinkamen, war es einfach perfekt. Es war unglaublich, wir haben 3ft Surf und dann bekomme ich solche Barrels. Ich fühlte mich richtig gut und bin so glücklich über die Wellen, die ich da eben bekommen habe. Jarred und ich haben da draussen die ganze Zeit gesprochen, und er hat mir von einer irren Welle erzählt, die er kurz vor meinem zweiten Score bekommen hatte. Er konnte allerdings keine zweite gute Welle nachlegen. Ich werden von diesem Heat bestimmt noch meinen Enkeln erzählen", kommentierte Parkinson anschließend.
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