Wir beschließen, die Tour ins Landesinnere fortzusetzen. Nach zweitägiger Fahrt quer durchs Land gelangen wir am Eingang der Sahara an. Nach dem passieren einer Militärkontrolle steht uns unserer Saharatour entlang der algerischen Grenze nichts mehr im Wege. Unser Ziel ist es, im Erggebiet, wo wir das Surfboard umfunktionieren können, ein paar Sandboardsessions hinzulegen und nachher über Erfurt wieder auf die Teerstrasse zu gelangen.
Auf der Steinpiste fahren wir mit gut 90 Sachen, bis sich die Piste an einem ausgetrockneten See auflöst. Jetzt heißt es, mit GPS zu navigieren. Wir können von hier aus sehen, wie sich das Gebirge zu unserer Rechten an der Sahara entlangschlängelt. Der Gebirgszug markiert gleichzeitig die Grenze zu Algerien, was auch heißt, dass man nicht zu nahe ran und auf keinen Fall rein fahren soll. Vor ein paar Jahren hat mich doch das algerische Militär ziemlich unfreundlich in dem Gebiet begrüßt. Das ist aber eine andere Story...

Unser Unterfangen ist gar nicht so einfach. Wir müssen immer wieder umdrehen, um einen Ausweg aus den Sanddünen zu finden und große Umwege in kauf nehmen. Der Jeep kann ja einiges, aber über die Dünen kommt er nicht. Zumal wir alleine unterwegs sind und keine Begleiter haben, die uns aus der Patsche helfen könnten, haben wir keinen Bock, in dieser Hitze im Sand stecken zubleiben. Wir kommen nur sehr langsam voran. Pro Tag ca. 80 Kilometer und weniger. Nur Sand und Steine und ein paar Dromedarskelette kommen uns unter die Räder. Am Tag ist es sehr heiss und in der Nacht sinken die Temperaturen bis um den Gefrierpunkt. Nicht gerade angenehm im Dachzelt. Nach vier Tagen ohne eine Menschenseele sind wir am Erg angekommen. Nach einem mühseligen Aufstieg können wir das Surfboard auf dem Sand testen. Ist eine witzige Angelegenheit, das herunterrutschen! Es erinnert mich an meine ersten Snowsurfversuche in der Schweiz.
Am Abend können wir uns in Merzuga eine kalte Freiluftdusche an den Dünen genehmigen und am folgenden Tag fahren wir in Richtung Zivilisation, entsanden unser Fahrzeug gründlich und führen einige Reparaturen durch. Unsere Heimreise führt über Quasasate nach Marakkech, wo wir einige Tage verbringen, bevor wir wieder nach Imesouanne fahren, wo uns bald wieder Gäste erwarten.
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