Mit großem Hunger in Sidi Ifni angekommen, gehen wir direkt ins
Nomad, wo uns Hicham ein leckeres Essen zubereitet. Später suchen wir den Örtlichen Campingplatz auf und müssen feststellen, dass es nur so von 'Homo Sapiens' wimmelt. Daher entschließen wir uns, die Nacht beim Friedhof zu verbringen (hier sind die Menschen wenigstens ruhig!), der sowieso direkt am Spot liegt. Am nächsten Morgen läuft der Spot ungemein gut. Nach einer kurzen Session und der anschließend nötigen Ganzkörperreinigung verlassen wir Shitti-Ifni. Zuvor machen wir aber einen Zwischenhalt im Dorf und decken uns mit frischen Lebensmitteln ein und tanken den Jeep und alle verfügbaren Benzinkanister auf. Ab jetzt wird es so richtig interessant! Von nun an hat es keine befestigten Strassen mehr bis El Quatia -sprich Tan-Tan- und kein Dorf, wo man uns mit Lebensmitteln und Treibstoff aushelfen könnte. |
Hinter dem alten Flughafen biegen wir in eine Schotterpiste ein, die durch die Müllhalde von Sidi Ifni führt. Es sieht aus, als währe hier eine Plastikbombe explodiert und es stinkt so richtig nach Verwesung. Nach gut drei Kilometern kommen wir an den ersten Spot. Es hat eine kleine Bucht, die nach Westen offen ist, mit ein paar schönen, rechten Wellen. Wir schauen eine Zeitlang zu, wie sie reinkommen, fahren dann aber weiter in Richtung Süden, bis wir in einem Tal angelangt sind, wo ein kleines Flussbett unseren Weg kreuzt. Mehr schlecht als recht quäle ich den Jeep den Flusslauf hinab, bis wir an einen steinigen Strand gelangen mit einer Bucht zur rechten und einem zerbrochenen Schiffswrack zur linken. Es ist echt genial da, es läuft auch direkt beim Wrack eine saubere Welle. Wir beschließen, hier unser Lager einzurichten und die Lowtide abzuwarten, um zu sehen, was sich noch alles neben dem Schiffswrack befindet. Als ich auf der Suche nach Feuerholz bin, finde ich diverse Schlangenhäute... Cobras? Ist doch jetzt nicht die richtige Jahreszeit, oder doch?
|
|
|
|
Nach einer sehr kalten Nacht in unserem Dachzelt kann ich mich nicht so richtig motivieren, ins Wasser zu gehen. Und zudem ist es leicht neblig. es kommen mir die wildesten Gedanken. Hat es Haie? Wie stark ist die Strömung und mit welchem Brett soll ich rausgehen? Der Spot kommt mir echt unheimlich vor.
Nach weiteren Stunden beobachten gehe ich trotz anfänglichen Bedenken doch raus. Ich wähle die sichere Variante und schnappe mein 10,2er Classic Longboard, mit dem ich immer schnell unterwegs bin, wenn es doch zu brenzlig wird. Ich kann mich relativ gut an dem Peak halten, trotz der starken Strömung. Das zweite größere Set das reinkommt schnappe ich mir und lege einen ziemlich langen Ride hin. So geht es den halben Tag, bis ich keine Kraft mehr habe. |
|
Am späteren Nachmittag setzen wir unsere Reise fort. Wir kommen nur sehr langsam vorwärts, weil die Piste in sehr schlechtem Zustand ist. Auf der Karte habe ich gesehen, dass ganz in der Nähe ein ehemaliges Fort der Fremdenlegion liegt, welches zu einem Hotel und Restaurant umfunktioniert worden ist. Leider entpuppt sich die Fahrt dahin als ziemliche Irrfahrt durch Täler, mal querfeldein durch Kakteenfelder und auf lottrigen Pisten, bis wir nach einigen Stunden unser Ziel doch erreichen.
|